Du hast erfolgreich ein Interview gepitcht – und jetzt juckt’s dich in den Fingerspitzen, weil du richtig Bock hast, dich einzumischen? Den Drang verspürst, Wörter auszutauschen? Oder sogar ganze Sätze umzuformulieren? Um somit das ***Beste*** aus dem Interview rauszuholen? Du kennst das? Dann bist du nicht alleine.
Im Gegenteil: ist ‘ne typische PR-Krankheit. Und zwar keine ungefährliche, weil sie deiner Beziehung zu Journalist*innen schaden kann – und von der leben wir PRler*innen nunmal. Gleichzeitig muss auch der*die Kund*in zufrieden sein und sich im Interview authentisch repräsentiert fühlen. Ein Dilemma?
Wie du in der Interviewabwicklung die richtige Balance findest und was es sonst noch zu beachten gibt, haben wir in diesem Artikel für dich aufgeschrieben.
Wenn du die Möglichkeit hast, Kund*innen in Form eines Interviews zu platzieren, ist Vorbereitung das A und O. Ein gutes Briefing ist hierbei ein wichtiger Schlüssel: Es darf sehr detailliert sein und klar und deutlich kommunizieren, was erwartet wird. Sicherzustellen, dass dein*e Kund*in gut informiert und vorbereitet ist, gehört zu deinem Job.
In einigen Fällen teilt der*die Journalist*in möglicherweise die Fragen oder Gesprächsthemen im Voraus mit dir. Wenn nicht, kannst du vorsichtig nach Infos fragen, aber bedenke, dass Journos nicht immer bereit sind, diese preiszugeben. Auf keinen Fall nachbohren!
Versuche zudem bei der Terminabstimmung ein Präsenz-Interview möglich zu machen. Durch Remote Work sind persönliche Treffen weniger geworden – mache dir deshalb bewusst, dass Interviews vor Ort häufig eine höhere Gesprächsqualität haben. Positiver Nebeneffekt: Das zahlt auch auf dein eigenes und das Netzwerk deines*deiner Kund*in ein.
Hier gibt’s für dich eigentlich nicht viel zu tun. Solltest du beim Interview dabei sein, ist Zurückhaltung key. Die Einmischung während des Gesprächs sollte nicht nur aus Respekt aufs Mindeste beschränkt sein, sondern auch, um eine natürliche Gesprächsatmosphäre zu erhalten. Journalist*innen achten auf Zwischentöne.
Nach einem Interview kannst du bei Bedarf proaktiv ergänzendes Material, wie Zitate, Fakten oder Bilder zur Verfügung stellen. Beachte jedoch, dass die Überprüfung und Integration derer in der Verantwortung des*der Journalist*in liegt. Wenn er*sie nicht will, dann ist das so. Du kannst zudem (höflich, versteht sich) um Quotes zum Gegenchecken bitten – erwarte aber nicht, dass du das gesamte Interview zur Überprüfung erhältst.
Manchmal wirst du oder der*die Kund*in mit dem finalen Interview möglicherweise nicht zufrieden sein. In solchen Fällen kannst du zwar Änderungen vorschlagen, aber die endgültige Entscheidung liegt bei dem*der Journalist*in. Hier ist es super wichtig zu akzeptieren, dass Journalist*innen unabhängige Profis sind, die ihre eigene Wahrnehmung und individuelle redaktionelle Standards haben. Sollte das Interview nicht euren Erwartungen entsprechen: Reflektiere den Prozess der Interviewabwicklung und evaluiere, an welchen Stellen du anders hättest vorgehen können. Aber hey, sei nicht zu streng mit dir.
So oder so: Schreibe nach Veröffentlichung eine Dankesmail und poste – wenn du und der*die Kund*in zufrieden ist – das Interview auf sozialen Medien, inklusive Verlinkung des*der Journalist*in. (Bleibe dezent, logisch.)
Vielen Dank für deine Anfrage.
Wir melden uns asap bei dir zurück.