Hast du die Ziele festgelegt, geht’s ans Eingemachte. Es gilt, frühzeitig die wichtigsten Eckdaten des Fundings zu klären. Dazu beantwortest du am besten zuerst die altbekannten W-Fragen:
Nun ist schon klar: Für alle muss die gleiche Sperrfrist gelten. Dabei ist mindestens genauso wichtig, wann diese sein soll. Grundsätzlich solltest du den Anfang und das Ende der Woche vermeiden. PR-Spezialist*innen arbeiten gerne mit Dienstagen und Donnerstagen. Deshalb lohnt es sich, vielleicht auch mal aus der Reihe zu tanzen: Du kannst die Sperrfrist durchaus auch auf den Mittwoch legen. Da ist nämlich die Wahrscheinlichkeit etwas geringer, dass andere große Ereignisse deine Funding News überschatten. Um das zu vermeiden, solltest du in jedem Fall das aktuelle Geschehen im Blick behalten: Stehen an diesem Tag etwa die Europawahlen an? Hält der CEO von OpenAI genau dann eine Rede in Deutschland? Haben Aliens am angepeilten Datum eine Invasion angekündigt? Oder ist da einfach nur Weihnachten? Falls etwas davon zutrifft, solltest du die Sperrfrist lieber auf einen anderen Tag verschieben – vielleicht sogar in die nächste Woche.
Nicht jedes Funding ist newsworthy. Das bedeutet für dich: Kläre das Erwartungsmangement mit dir selbst, deinen Vorgesetzten oder deinen Kund*innen. Selbst für PR-Profis ist es mittlerweile sehr schwierig ein Funding unter 10 Mio. Euro in der Wirtschaftspresse unterzubringen. Nur besonders innovative Geschäftsmodelle mit einer hohen Aktualität und bekannten Investor*innen schaffen es da rein. Kläre also im Vorfeld, welche Medien wirklich realistisch sind. Lass dich von ähnlichen News in der Vergangenheit inspirieren lassen. Und unter uns: Manchmal macht es Sinn, auch englischsprachige Medien mitzudenken. Was fürs Handelsblatt nicht relevant ist, kann für tech.eu oder eu-startups eine Big News sein.
Für deine News solltest du eine Pressemitteilung verfassen. Du denkst dir jetzt bestimmt: “What?! Das mag getpress doch eigentlich gar nicht?” – Und damit hast du auch recht. Aber bei einer großen News, mit vielen verschiedenen Beteiligten, Zitaten und überhaupt sehr vielen Informationen ist eine Pressemitteilung eben trotzdem sinnvoll. Diese darf aber nicht zu lang sein und muss gut strukturiert werden. Lass die Pressemitteilung am Ende unbedingt auch von allen Beteiligten freigeben. Aber Obacht: Je mehr Investor*innen mit an Bord sind, desto länger dauert dieser Prozess. Plane also genug Zeit ein!
Ein individueller Pitch ist und bleibt das Wichtigste! Beginne die Ansprache etwa 7 bis 14 Tage vor der Sperrfrist. So bleibt genug Zeit, um mit allen Ziel-Journalist*innen zu sprechen und gegebenenfalls auch für Interviews. Erstelle im Vorfeld schon ein kleines Mediakit, in dem die Pressemitteilung sowie passende und qualitativ hochwertige Bilder abliegen. Das kannst du dann ganz einfach mit den Journalist*innen teilen, die Interesse an der News haben. Weise beim Pitchen unbedingt auf die Sperrfrist hin und habe stets im Kopf: Worum geht es bei der News genau? Und warum ist das jetzt relevant?
Oft lässt sich vor der Sperrfrist nicht einschätzen, wer wirklich über das Funding berichten wird. Deshalb solltest du an diesem Tag die relevanten Medien sehr genau im Auge behalten. Stelle dir am besten die passenden Google Alerts ein, damit du auch wirklich nichts übersiehst. Beachte aber: Nicht alle Medien veröffentlichen die News zur Sperrfrist. Manchmal wirst du ein Clipping auch erst nach 2-3 Tagen entdecken.
Ist etwas Zeit vergangen, solltest du unbedingt eine kleine Auswertung machen: Bist du mit dem Ergebnis zufrieden? Was lief gut? Was lief weniger gut? Hole auch unbedingt Feedback von allen Beteiligten ein. So kannst du das Vorgehen für die nächsten Funding-News anpassen, um den Outcome maximal zu erhöhen.
Klar erscheint ein Finanzierungsvolumen von 500 Millionen immer etwas relevanter, als ein ein- oder zweistelliger Millionenbetrag. Trotzdem: Es geht bei einem Funding nicht einfach bloß ums Geld, sondern um viel mehr. Und genau das solltest du bei der Vorbereitung und vor allem beim Pitchen immer im Kopf behalten. Jedes Funding ist auf eine andere Art und Weise spannend und relevant – das gilt es herauszuarbeiten. Wer das erstmal verstanden hat, kann quasi gar nicht scheitern!
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