»Ist das alles nur ein Trend?«, fragen sich Branchen-Interna seit Beginn der Diskussion um geschlechtergerechte und diskriminierungssensible Sprache, die (langsam aber sicher) wieder herunterkocht. Wir denken: Nein. Aus unserer Sicht ist sie nämlich nicht nur eine wertvolle Gelegenheit, das eigene Vokabular bewusst zu hinterfragen und aktiv umzugestalten, sondern darüber hinaus eine unverzichtbare Komponente für tiefgreifende soziale Veränderung.
Inklusion ist ohne inklusive Kommunikation schlicht nicht möglich, das zeigen diverse Studien. Welch massiven Einfluss sie auf unser Gehirn hat, erklärt Lera Boroditsky in ihrem TED-Talk »Wie Sprache unser Denken formt«. Die Kognitionswissenschaftlerin sagt: »Das Wunderbare an der sprachlichen Vielfalt von uns Menschen ist, dass sie zeigt, wie genial und flexibel der menschliche Geist ist.« Das ist er in der Tat! Die Verwendung von Gender-Sternchen und Co. sind erwiesenermaßen reine Gewöhnungssache. (Auch, wenn Axel Springer das vielleicht anders sieht.)
Sprache ist kein neutrales Mittel der Kommunikation, sondern spiegelt unsere sozialen Strukturen und Machtverhältnisse wider. Durch die Verwendung diskriminierungssensibler Sprache kennen PRler*innen und Journalist*innen die Macht von Worten – ihrem täglich Brot – und die Auswirkungen ihrer Verwendung auf die Gesellschaft an. Sie werden zu aktiven Gestalter*innen einer gesellschaftlichen Transformation, die verschiedene Perspektiven und Erfahrungen anerkennt und wertschätzt.
Diskriminierungssensible Sprache eröffnet aktiv Möglichkeiten des Empowerments für marginalisierte Gruppen. Indem PRler*innen und Journalist*innen eine Sprache verwenden, die niemanden aufgrund von Race, Gender, Alter, sexueller Orientierung, Behinderung oder aufgrund des sozioökonomischen Status ausschließt, schaffen sie Raum für Sichtbarkeit und Teilhabe. Dieser Raum wirkt als Katalysator für sozialen Wandel und fördert eine inklusive Gesellschaft, in der Vielfalt als Stärke gilt.
PRler*innen und Journalist*innen tragen eine Verantwortung. Durch den bewussten Einsatz diskriminierungssensibler Sprache können sie Barrieren abbauen und Ungerechtigkeiten in der Berichterstattung oder Unternehmenskommunikation challengen. Die Verwendung unterstützt den Kampf gegen Vorurteile und Stereotype und fördert eine gerechtere und chancengleiche Gesellschaft. Denn die schlägt sich auch in Headlines und Presseverteilern nieder.
Wie gesagt: Die Verwendung diskriminierungssensibler Sprache hat nicht nur Auswirkungen auf die Wahrnehmung von Menschen, sondern beeinflusst auch unser Denken und Handeln. Indem PRler*innen und Journalist*innen bewusst auf diskriminierende Sprachmuster verzichten, verändern sie mehr und mehr ihre eigene Perspektive – und ermöglichen somit auch ihren Leser*innen, neue Blickwinkel einzunehmen.
Die Verwendung diskriminierungssensibler Sprache hat direkte Auswirkungen auf das Image und die Glaubwürdigkeit von Unternehmen, Organisationen und Medien. Eine bewusste und inklusive Kommunikation zeigt, dass PRler*innen und Journalist*innen die Bedürfnisse und Anliegen verschiedener Zielgruppen ernst nehmen. Dadurch wird Vertrauen aufgebaut und langfristige Beziehungen zu den Zielgruppen gefestigt.
In der Theorie klingt das alles sehr stimmig, right? Für die Praxis haben wir eine Checkliste zusammengestellt, die dir helfen kann, im Arbeitsalltag implizit inklusiv zu kommunizieren. Here you go:
1. Konzeption und Recherche
2. Textproduktion
3. Redigatur und Textabnahme
Was ist deine Erfahrung mit diskriminierungssensibler Sprache – privat und am Arbeitsplatz? Und wie stehst du zu dem Thema? Schreib’s uns bei LinkedIn in die Kommentare!
Vielen Dank für deine Anfrage.
Wir melden uns asap bei dir zurück.